Gestohlene Mandarinen
eben noch rot vor Scham,
stehst du nun
blass und fahl,
erwartest etwas,
du- der doch gestohlen,
ein paar Mandarinen,
die bereits zu reif in der Ablage waren
Schaust mich an
mit deinen klaren Kinderaugen,
die zu nichts wirklich Bösem taugen –
will dich nehmen in den Arm,
Trost dir geben…
Du, mein Geschenk,
ich wünschte, du würdest leben –
besser als ich,
warm und weich,
in meinem Bauch,
halt dich fest
und wieg dich in den Schlaf
Hab tausend Namen
für dich und mein Gefühl,
erst jetzt begreif ich die Liebe,
so nah gekommen in jener Nacht
und dabei an deinen Vater gedacht –
Du, mein Geschenk …
Groß möcht ich sein
und stark wie ein Baum
ist er nicht schön anzusehn
alle mögen ihn
er sieht weise aus
Vögel baun sich auf ihm ihr Haus
hier will keiner wieder raus
er behütet die großen und die kleinen
und jene, die weinen
Groß möcht ich sein
und stark wie ein Baum
Manipuliertes
Gedankengut
manifestiert
im innern des Herzkopfes
zerstört
ohne Sinn
ohne Verstand
ein WARUM
steht wartend
im Raum
gehört
schon oft
erhört selten
zugehört
und verstanden –
nie
Alles blockiert
Hitzestau,
Leere-klare Wut
frisst sich genüsslich durch meinen Kopf
In mir schreit es nach dir,
will halten dich,
doch nur Melonensätze verlassen meinen Mund
Loch zerfressen jedes Wort,
jeder Blick bohrend in mein bebend Herz,
ersticke an diesem Übergefühl,
es muss raus,lass ich es zu ?
Meine Seele, ein Herzöffner
Verzeihen,ist länger kein Fremdwort mehr
Ein Spiegel der Freude
umspielt unser beider Lippen
Rauch schneidet durchs Gitter
schmeckt so vertraut bitter –
auf dem Fensterglas
die Regentropfen tanzend
zur Erde rasen
Autokolonnen ziehen vorbei
ein Lichtermeer,ein Zeitenstrahl
Nanosekunden
doch schwer wie Blei
verzerrte Fratzen
im Rausch der Geschwindigkeit
alles doch Eins
ein riesiges Tier
kriechend in die selbstgesuchte Einsamkeit
verweilt es kuz hier …
Fallen
Stumm lieg ich da
wartend voller Angst
wie ein Reh im Strassengraben
Augen groß wie Tellerränder
blicken nun so voller Hoffnung –
werde ich erklingen,
wieder singen
nach all der Zeit,
Zeichen voller Verheißung –
Eine Berührung,
flüchtige Nähe
Ein Lächeln, dass erahnen läßt
wie tief unser beider Schmerz,
wann fällt die erste Maske
Eine Offenbarung der Zeit –
ein Rausch,
ein Hauch von einem Atem nur –
die Strähne in meinem Gesicht
Die tanzenden Hände –
mein Körper fängt zu beben an –
ich erspüre – mehr,tiefer –
will mich fallen lassen
Kleine Finger fangen an zu spielen
und zu formen…
Alles ergibt plötzlich einen Sinn
Ich lebe und bin mittendrin …
Liebe, was für ein profanes Wort
so einfach, seit Menschengedenken
befreit von allem, für einen Bruchteil nur
nimmt einem jeglichen Willen
verschleierter Blick – durch rosarote Brillen
Wer will denn das ?
Lieben wir mehr die Selbstzerstörung durch Hass ?
Ich verzehre mich unwissentlich nach dem Leid
auf der Suche nach Erlösung –
Erlösung, durch was oder wen ?
Warten auf den Tod
in dieser einsamen Not –
macht mich unwillig für das Leben
Liebe als Virus –
übertragbar durch einen Kuss ?
Worin aber besteht der Sinn ,
zu verharren hier auf dieser Welt ?
Hierein geboren, wie ein Glas Bier, dass niemand bestellt
Hast du mich je gefragt, was ich will ?
Nein, Du warst still
hast genippt an dem Glas
nun steht es da – fad und schal
Liebe als Virus, wer will denn das ?
Angesteckt von dieser Seuche –
ja, auch wir im Hier und Jetzt
Mein Glas ist halbvoll
und ich provoziere das Leben
will mehr von diesem Treiben
lernen von dieser Welt
und mich an den Männern reiben
verrückt ,
ja vielleicht
aber ich liebe diese Sucht
Ein Aufbegehren der Gefühle
zu spielen das Spiel der Spiele
Schach Matt im Kopf
und du hast die Macht
Der Preis ist zu sterben den kleinen Tod
für nur eine Nacht
zu kosten
ein fast gieriges Verdursten
wenn da nicht dieser Virus wär
ließ ich mich fallen immer mehr
Schleier wie Blei
denken unmöglich
unentwegt – beharrlich –
vermeintlich frei
Blicke – traumverhangen
weich, warm
in dem Schoß, vertraut –
wovor mir so gegraut
Berührungen –
zart, wie ein Netz
löchrig, windend
um sich selbst
wissend der Selbstgeißelung kreisender Seelen
Lächeln verbirgt
was offensichtlich –
zu strahlend die Augen –
Salz benetzte Lippen
Die größte Entdeckung des Lebens
seit es das Wasser gibt
erst jetzt fließt wieder Blut durch meine Adern
das frieren hat ein Ende
Die Rettung scheint perfekt
doch schlummert das Orakel noch immer tief in mir
Ich kämpfe weiter auf der Strasse des Lebens
für eine Freiheit in den Köpfen der Menschheit
Wer kann mir diese vielen kleinen Wunder erklären ?
Wunder der ungebändigten Lust
der Sehnsucht auf ein Morgen –
ein Morgen mit dir,dem Wunder des Lebens
Verwirrungen des Herzens
brachten mich wieder zu dir
Verirrungen unserer Seele
brachten dich wieder zu mir
Niemals mehr will ich so leiden
niemals mehr durch Masken mich verkleiden
möchte niemals mehr sein ohne dich
möcht niemals mehr verliern –
deine Stimme ,dein Haar ,dein Licht
Welch einsames Gefühl
zu stehn allein
auf der Strasse gen Himmel
auf der Strasse des Glücks
Den Mond zu befragen
all dies mit Stärke unter Tränen zu ertragen
Die Härte der traurigen Wahrheit
mit einer fast naiven Nüchternheit zu beklagen
könnte ich ohne dich nicht
Das ferne Grün zu erklimmen
die Hoffnung deiner Augen niemals rauben
will ich dir –
Hörst du den Hahnenschrei der tobenden Dämmerung ?
Hörst du das Kinderlachen ?
Oh, wie gern würd ich davon erwachen
einfach nur träumen
wie es wäre wenn
Oh, wie glücklich wäre ich denn
Danke für diesen Traum einer Wahnsinnigen
aber Träume können wahr werden
und der Glaube versetzt Berge
und bewirkt kleine Wunder
welch ein wunderbarer Traum …
Für Felix von Sarah
Du,
so nah,
fast spürte,
fast freute,
ich las,
fast vergaß,
Trauer wich,
meinem Gesicht
Bekenntnisse einer Vorstadtmieze
wollen locken
verbissen mit zarten Blicken
verstohlen und doch heiß
greifen nach dem Tau Fremder
der soviel verspricht
und hoffen lässt
kosten zu dürfen
die verbotene Frucht
Lippen scheinen benetzt von lüsternen Zungenspielen
Erstarre vor deiner Wortakrobatik
und zerfließe in erregter Stille …
komm
und schlaf mit mir
komm
und geh mit mir
ein Stück
zur Lärche hin
und unter das Blätterdach der Linde
lass sie singen
beide sich wiegen im Wind
komm
und dreh dich mit mir
komm …
katzenartig laufen
beobachten
die Beute fixieren
zischend und miauend
alles erlegen
stolz die Beute ins Nest tragen
wieder schnurrend
seidig,zart
voller Anmut,Stolz
und opulenter Hingabe an die Körperpflege…
Man möchte auf ihr ruhen wie auf einem Kissen
schaust mich mit eingebauter Vorfahrt an
Tränen verwaschen dein Gesicht…
und sie kam
nahm
ein sterbendes Wort
fiel
auf unseren Ort
befahl
zu gehen – weg
zog mich zurück
in unser Versteck
Begriff nicht
was geschah
sah
alles untergehn
Sonne brach
auf die Erde –
verschlang meinen Traum
Düster liegst du nun da
neben mir –
ich dachte , ich frier –
doch da war – nichts-
mein Kind
wollte nicht sterben, in mir
berührte meine Seele
einen Herzschlag lang
wollte schreien vor Glück
doch da waren nur Tränen in mir
Getrocknet, schon gestern
doch vergessen – nie!
Ruhe in mir
sanft wie ein Vulkan
sehe Fenster
bunte Lichter
warte still –
lautlos erforscht mich der Fernseher
Funken von Nichteinsamkeit
Paranoide Partnerschaft
mit dem Wunder der Technik
Schlaf besiegt mich
nach endlichen Stunden
eintauchen
in den nicht alltäglichen Sumpf
der Albtraumidylle
Wahre Abenteuer
Gefühle der Lust
Adrenalin umspült meine Seele
Das echte Leben
Die Matrix…?
Gedanken verloren sitz ich da
starre an das Bild
wünschte,du wärst nah
in meinem Hirn der Schmerz dabei so wild
Dich zu vergessen fällt gar schwer
flüchte fort in tiefen Schlaf
doch träumen geht nicht mehr
wache auf – neben mir,wie tot,ein Schaf
aus Stoff,kalt ohne Gefühle
denke nur :wo bist du jetzt?
Geh ans Fenster ,reiß es auf und brülle:
Wo ist jene Liebe hin?Hab ich sie zu sehr gehetzt?
Nie war es so einsam an jenem Ort
du gingst mit kaltem Lächeln
nahmst die Liebe damit fort
war alles nur ein Spiel mit unsrer Haut
bei dem im Strudel der Jahre wir sind ergraut
verloren unser beider Gesicht
im Labyrinth ,auf der Suche nach dem Licht
Nun ist es fast erloschen
glimmt nur noch hin und wieder auf
bin noch ein wenig verschossen
doch hoffe ich auf Frieden am Ende meiner Reise zu den Sternen rauf!
für dich ließ ich harte Stürme über mich ergehn
so oft hab ich für dich geprahlt
und auch den Regenbogen hab ich für dich angemalt
stand für dich im Irrgarten
und fand keinen Ausweg mehr
So oft hast du gesagt : hau ab, lass mich in ruh
doch deine heißen Tränen fingen mich wieder ein
und ich sagte : Juhu !
So oft hab ich geweint, wollte eine Brücke zu dir baun
doch deine Augen verbrannten meine Seele und
meine Brücke brach zusammen und ich mit ihr ein
Meine Fantasie ließ ich für dich spielen
doch du schaust weg, kennst mich nicht mehr
Ja, sag warum sind wir uns so fremd geworden?
Die Zukunft ist nicht fern, sie ist so nah, dass ich sie spüren kann
doch die Zukunft verschlafen –
Nein, dass will ich nicht !
Jana Kafka
Berlin
kontakt@jana-kafka.de
Durch meine familiäre Verbindung zu Franz Kafka spüre ich eine besondere Verpflichtung, unseren Namen KAFKA im Gedächtnis zu bewahren. Deshalb möchte ich nun meine Werke einem breiteren Publikum präsentieren.